Hat Ihr Hund Milben? Dieser unangenehme Parasit geht so schnell nicht wieder von alleine. Lesen Sie hier, welche Arten von Milben es gibt und wie Sie Ihren Hund wieder von Milben befreien können.
Wissenswertes über Milben
Biologisch gesehen gehören Milben zu den Spinnentieren. 50.000 unterschiedliche Arten sind bekannt. Für ihre Ernährung benötigen die Milben einen sogenannten Wirt, dem sie Körpersäfte aussaugen. Um lange Strecken überwinden zu können und den Wirt zu wechseln, nutzen die Milben Tiere und auch Insekten als Transportmittel.
Milben können bei Mensch und Tier auftreten. Besonders vertreten sind folgende Arten:
- Grasmilben
- Ohrmilben
- Haarbalgmilben
- Raubmilben
Milben beim Hund erkennen: die Symptome
Häufig fällt ein Milbenbefall erst auf, wenn er ein gewisses Ausmaß erreicht hat. Der Hund kratzt häufiger als sonst seine Ohren, schüttelt den Kopf und ist unruhig. Sehen Sie sich daher Kopf und besonders die Ohren Ihres Hundes genauer an. Obwohl bei allen Milben artenspezifische Symptome auftreten, können folgende allgemeine Anzeichen auf einen Milbenbefall hindeuten:
- schuppige Haut im und am Ohr
- in der Unterwolle fallen viele Hautschuppen auf
- kahle Stellen
- durch ständiges Kratzen entzündete Haut ist gerötet und nässt
- dunkler Belag im Ohr
- winzige rote Pünktchen deuten auf eine Ansammlung von Milben hin
Befall mit Grasmilben
Grasmilben kommen meist im Spätsommer und im Herbst vor. Sie lassen sich bei Spaziergängen im hohen Gras ins Hundefell fallen und suchen sich dort ein geeignetes Plätzchen. Dann bohren sie sich durch die Haut und beginnen zu saugen. Schon nach wenigen Stunden sind die Lästlinge ausgewachsen und sorgen für eine neue Milbengeneration.
Die befallenen Körperteile, wie Pfoten, Lefzen, Ohren und Nasenrücken beginnen zu jucken. Besteht beim Hund eine Allergie gegen den Milbenspeichel, können Quaddeln auf der Haut entstehen. Weitere Symptome der Milben bzw. einer Allergie gegen den Speichel der Milben sind ein Anschwellen der Augen anschwellen und Haarausfall beim Hund.
Erste Hilfe bei einem Grasmilbenbefall bietet der Nissenkamm. Hier verfangen sich die winzigen, roten Milben.
Befall mit Ohrmilben
Hunde stecken sich bei anderen Hunden mit Ohrmilben an. Sie treten in erster Linie am und im Ohr auf. Man erkennt sie an dunklen Ablagerungen in Ohrmuschel und Gehörgang. Durch den starken Juckreiz kratzt sich der Hund mit den Hinterläufen blutig. Es entstehen Hautentzündungen, die sich auch im Ohr ausbreiten können.
Eine Behandlung von Ohrmilben sollte stets beim Tierarzt erfolgen. Er wird zunächst das Ohr säubern und einen Abstrich machen. Für die Heilung verschreibt der Arzt ein Milbentherapeutikum, eine juckreizstillende Salbe und, wenn erforderlich, entzündungshemmende Medikamente.
Verschiedene Mittel zur Milbenbekämpfung
Der Tierarzt verschreibt in der Regel Bäder, Sprays oder Puder, um die Milben abzutöten. Pharmakologische Präparate enthalten häufig ein Nervengift, welches die wichtigen Systeme im Milbenkörper zerstört.
Wer die chemische Keule nicht anwenden möchte, kann auch auf verschiedene Hausmittel zurückgreifen. Teebaumöl, Geraniol und Margosa Extrakt sind für den Hund nicht schädlich, bewirken jedoch eine Reduzierung den Befalls. Zusätzlich können Sie Ihren Hund mit Kernseife und verdünntem Apfelessig baden.
Entzündete Haut sollte nicht gewaschen, sondern mit Aloe Vera gekühlt werden.
Zur Wirksamkeit dieser Hausmittel gegen Milben gibt es unterschiedliche Auffassungen.
Spezielle Milbenerkrankungen: Haarbalgmilben und Räude
Haarbalgmilben
Haarbalgmilben sind in geringer Anzahl immer im Hundefell vorhanden. Sie ernähren sich von abgestorbenen Hautschuppen. Ist der Hund jedoch durch eine Erkrankung geschwächt, vermehren sich die Haarbalgmilben besonders stark. Es zeigt sich starker Haarausfall. Die Kahlstellen werden von Bakterien besiedelt und entzünden sich. Erst jetzt leidet der Hund unter starkem Juckreiz.
Ein Haarbalgmilbenbefall sollte unbedingt vom Tierarzt behandelt werden. Er verschreibt Tabletten mit Ivermectin (hilft gegen Ektoparasiten) und Moxidectin (ein Antiparasitikum), bei schweren Erkrankungen werden auch Antibiotika eingesetzt.
Räude
Räude entsteht durch Raubmilben und verursacht beim Hund entzündete und nässende Hautirritationen, sowie Haarausfall und Schuppenbildung. Diese Tierseuche ist sogar auch für den Menschen ansteckend. Die Milben graben sich unter die dünne Haut an Kopf, Ohren und Gelenken. Vor da aus breiten sie sich im gesamten Körper aus. Der erkrankte Hund leidet unter starkem Juckreiz. Dies führt zu Schmerzen und Aggressivität. Selbst das Futter wird verweigert.
Räude wird vom Tierarzt mit Neurotoxinen (Ivermectin, Moxidectin) behandelt. Unter Umständen ist der Einsatz von Kortison gegen den Juckreiz erforderlich. Zusätzlich muss der Hund über einen längeren Zeitraum mit speziellen Shampoos gebadet werden.